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Beispiel eines Winterschnitts - Vorher / Nachher

Veröffentlicht am 04.12.2023

Ein Boskoop vor und nach dem Schnitt.Ein Boskoop vor und nach dem Schnitt.

Der Winterschnitt am Obstbaum wird im unbelaubten Zustand vorgenommen. In unserem Beispiel handelt es sich um einen Apfelbaum, vermutlich Boskoop, der mit ca. 30 Jahren im Vollertrag steht, also ein sogenannter Ertragsbaum ist.

Die Schnittmaßnahme war die erste nach vielen Jahren der Nichtpflege. Boskoop ist eine stark wachsende Sorte, die in der Regel auch deutlich auf Schnitt reagiert. Schon deshalb sollte nicht zu stark eingegriffen werden, sondern die erforderlichen Maßnahmen auf die noch kommenden Schnitt- und Pflegemaßnahmen verteilt werden.

Vor jedem Schnitt, jedem Eingriff steht die Baumansprache, also die Gesamtbetrachtung des Baumes in seinem aktuellen Zustand. Der Boskoop zeigte hängende und vergreiste Bereiche, eine Bruchstelle und fast horizontal gabelnde Leitäste, was sehr ungünstig ist hinsichtlich der Bruchgefahr. Überbauungen beschatteten außerdem die wertvollen unteren Äste und zwangen diese zu mehr Spannweite ans Licht. Insgesamt zeigte der Baum eine mittlere Vitalität, was am Jahreszuwachs abzulesen ist. Der Stamm und seine Standfestigkeit waren unauffällig.

Der zumindest in den vergangenen Jahren nicht gepflegte Baum bekam im Zuge eines Schnittkurses seinen ersten Schnitt. Das Schnittvolumen sollte dabei 20% nicht überschreiten. Weitere erforderliche Schnittmaßnahmen sollten auf die Folgejahre verteilt werden.

Hängende, vergreiste Bereiche wurden etwas reduziert. Die Bruchstelle an der horizontalen Gabelung wurde beseitigt. Durch den einseitigen Bruch werden die Ansätze der anderen Leitäste durch Torsion (Verdrehung) belastet und sind so bei Fruchtbehang extrem bruchgefährdet. Die Spannweite der nun einseitigen Drehbelastung wurde reduziert. Ggf. ist im Sommer der Fruchtbehang noch zusätzlich zu reduzieren.

Im oberen Bereich wurden Überbauungen (Beschattung der unteren Astpartien) reduziert. Dabei wurden sich überkreuzende Äste möglichst beseitigt und so stellenweise Leiter- und Arbeitsgassen geschaffen. Auch fällt durch diese „Gassen“ wieder mehr Licht in die inneren und unteren Bereiche. Dabei wurden die Richtungen der Leitast-Ansätze beachtet um zusätzliche Belastungen durch Torsion zu minimieren.

Abschließend wurden ausgewählte Triebe zur Förderung angeschnitten und vorhandenes Fruchtholz teilweise entfernt.

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